Kurs im Selbststudium
Wie ein Brennglas hat die weltweite Coronavirus-Pandemie offengelegt, was in der Online-Bildung schon funktioniert und was noch nicht. Wer schnell etwas für die eigene und die öffentliche Gesundheit tun wollte, belegte Onlinekurse, zum Beispiel der Weltgesundheitsorganisation WHO. Und Beschäftigte, die ihr Arbeitspensum reduzieren mussten oder den Job gar ganz verloren, setzen nun ihre Hoffnung auf virtuelle IT-Lernangebote, um ihr Berufsleben zukunftssicher zu machen. Ganz zu schweigen von Lehrkräften, Jugendlichen und Eltern, welche mittlerweile – mehr oder weniger unfreiwillig - Experten für digitalen Schulunterricht in der Cloud geworden sind.
Im diesjährigen openHPI-Forum, welches erstmals virtuell stattfindet, möchten wir mit Ihnen diskutieren, wie Covid-19 sich auf unterschiedliche Bereiche ausgewirkt hat und erörtern, was mögliche Langzeitfolgen, was nur kurze Trends sind. Seien Sie dabei!
English version below
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Covid-19 - Beschleuniger der Digitalisierung
Die von der Covid-19-Erkrankung ausgelöste Krise hat zweifellos als Beschleuniger des Online-Lernens gewirkt – allen Unkenrufen über schnelle Ermüdung und schwindende Aufmerksamkeit am Bildschirm zum Trotz. Gelernt haben beide – Anbieter wie Nachfrager von Wissen. Das Menu von Inhalten ist vielfältiger geworden, die pädagogisch-didaktische Darbietung mundet besser. Zutaten sind kurze Videos, abgelöst von interaktiven Quizzen und Prüfungen. In Diskussions-Foren tauschen Lernende untereinander und mit Lehrenden Ideen und Lösungsansätze aus – moderiert von Mentoren bzw. Tutoren.
Status der Massive Open Online Courses (MOOCs)
Massive Open Online Courses (MOOC) werden diese Angebote genannt. Schon seit rund zehn Jahren gibt es sie, ausgehend vom Hochschul-Sektor. Proklamiertes Ziel: die "Demokratisierung der Bildung", die Egalisierung von Bildungschancen, vor allem in Ländern mit begrenzten Möglichkeiten. Einzelne der ersten Kurse zogen in den USA sogar bis zu 160.000 Teilnehmende aus aller Welt an. Dann wurde es etwas stiller um die MOOCs, Skeptiker vermuteten bereits, es habe sich lediglich um ein „Strohfeuer“ gehandelt. In Wirklichkeit begann die Zeit von Versuch und Irrtum, die Phase des Experimentierens. Vom kompletten Online-Studiengang bis hin zum maßgeschneiderten Kurs, der spezielle, am Arbeitsmarkt stark nachgefragte Fertigkeiten wie das Programmieren schult, reicht mittlerweile die Spanne.
Es gibt Gratis-Angebote und kostenpflichtige Kurse. Lehrende sind oft die besten Professoren und ausgezeichnete Wissenschaftler. Niemals zuvor war deren enormes Wissen für so viele Menschen verfügbar wie jetzt. Derzeit strömen ihnen die Lernwilligen in Scharen zu. Aktives Online-Lernen ist angesagt, mit anregenden spielerischen Methoden, welche das Erlebnis verbessern. Immer mehr schätzen es, nicht von anderen Lernern im Raum abgelenkt oder ausgebremst zu werden und praktisch unbegrenzten Zugang zu einer riesigen Bibliothek von Lernmaterialien zu haben. Die Zeitersparnis beim Lernen ist somit beträchtlich. Mancher lernt und arbeitet im Home Office eben effizienter.
Kurzer Trend oder langfristige Änderung?
Vor diesem Hintergrund wollen wir uns im diesjährigen openHPI-Forum mit folgenden Fragen beschäftigen:
Wir freuen uns, dass wir folgende Partnern für Fachbeiträge und Workshops gewinnen konnten:
English version:
Like a magnifying glass, the worldwide coronavirus pandemic has revealed what already works and what does not yet work in online education. Those who wanted to do something quickly for their own health and for the sake of public health took online courses, for example from the World Health Organization (WHO). And employees who had to reduce their workload or even lost their jobs completely are now pinning their hopes on virtual IT learning opportunities to make their professional lives more secure for the future. Not to mention teachers, young people and parents, who have now - more or less involuntarily - become experts in digital school lessons in the cloud.
In this year's openHPI forum, which is taking place virtually for the first time, we would like to discuss with you how Covid-19 has impacted different areas and discuss the possible long-term consequences, as well as what are likely only short term effects. Be a part of it!
The crisis triggered by the Covid 19 disease has undoubtedly acted as an accelerator of online learning - despite all the prophecies of doom about rapid fatigue and the dwindling on screen attention span. Both providers and users of knowledge have learned from the experience. The content menu has become more diverse, the pedagogical-didactic presentation more appealing. The components are short videos, replaced by interactive quizzes and exams. In discussion forums, students exchange ideas and solutions with each other and with teachers - moderated by mentors or tutors.
These offerings are called Massive Open Online Courses (MOOC). They have been around for about ten years, originating in the university sector. The proclaimed goal: the "democratization of education", is expressed as the equalization of educational opportunities, especially in countries with limited opportunities. Some of the first courses in the USA even attracted up to 160,000 participants from all over the world. Then things became a little quieter around the MOOCs, skeptics suspected that it had been merely a "flash in the pan". In reality, the time of trial and error began - the phase of experimentation. In the meantime, the range extends from a complete online course of study to a customized course that trains special skills which are in great demand on the job market, such as programming.
There are free offers as well as fee-based courses. The teachers are often the best professors and excellent scientists. Never before has their enormous knowledge been available to so many people as now. At present, those interested in learning are flocking to these courses in droves. Active online learning is the order of the day, with stimulating playful methods that enhance the experience. More and more people appreciate not being distracted or slowed down by other learners in the room and having virtually unlimited access to a huge library of learning materials. The time saved while learning is therefore considerable. Some people learn and work more efficiently in the home office setting.
How long will the trend towards online learning continue? Will it remain stable in the long run because more and more work and everyday life is being done online? In which thematic and didactic direction will MOOCs develop? Will employees whose jobs require digital skills be better protected against the economic consequences of a pandemic? What benefits will the improved skills of online learners have for society as a whole? How can we avoid a situation where online offers mainly only benefit educated citizens who are passionate about learning and actively engaged in it? How can digital education be made interesting and fruitful for people with lower self-motivation? Does the future lie in a good combination of online and face-to-face learning, depending on the current needs in each phase of life? Questions like these will be raised and answered in our openHPI-Forum.
Photo: Adobe Stock
Der Kurs wurde mit durchschnittlich 5.0 Sternen bei 4 abgegebenen Stimmen bewertet.
Mehr Informationen finden Sie in den Richtlinien für Leistungsnachweise.
Christoph Meinel (Univ.-Prof., Dr.rer.nat., Dr.sc.nat., 1954) war bis März 2023 geschäftsführender und wissenschaftlicher Direktor der Hasso-Plattner-Instituts für Digitaltechnik gGmbH (HPI). Er ist ordentlicher Professor (C4) für Informatik an der Universität Potsdam und hat den Lehrstuhl für "Internettechnologien und Systeme" am HPI inne. Von 2017 bis 2021 war er Gründungsdekan des Fachbereichs Digital Engineering an der Universität Potsdam.
Seine Forschungsinteressen sind breit gefächert im Bereich innovativer Internetanwendungen und -systeme, insbesondere in den Bereichen digitale Bildung, E-Learning & Tele-Teaching, Künstliche Intelligenz und Deep Learning sowie Internet- und Informationssicherheit. Er ist auch auf dem Gebiet der Innovationsforschung tätig und erforscht die Stanford-Innovationsmethode Design Thinking. Frühere Forschungsinteressen lagen in der Telemedizin sowie in den theoretischen Grundlagen der Informatik in den Bereichen Komplexitätstheorie und effiziente OBDD-basierte Algorithmen und Datenstrukturen.
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Sebastian Serth ist Doktorand im openHPI-Team am Lehrstuhl Internet-Technologien und -Systeme von Prof. Dr. Christoph Meinel am Hasso-Plattner-Institut. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit MOOCs zum Programmieren lernen und unterstützende Lernumgebungen, wie z.B. der Programmierplattform CodeOcean, für die er hauptverantwortlich ist. Er hat bereits verschiedene Online-Kurse auf openHPI sowie Bachelor- und Masterkurse am HPI betreut.
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